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Geschichten aus dem Mittelalter

Mythen, Sagen und Legenden

Der Begriff „Sage“ gilt als Sammelbezeichnung für eine bestimmte Art der Volkserzählung. Er leitet sich von dem althochdeutschen Wort „Saga“ ab, das so viel bedeutet wie „das Gesagte“. Aus dem Mittelalter sind viele Sagen und Mythen überliefert, deren Ursprünge oft unbekannt sind, die aber ähnlich wie Märchen zum allgemeinen Volksgut zählen. Sie unterscheiden sich durch einen höheren Wirklichkeitsanspruch von der Gattung Märchen und sind in der Regel in geringerem Maße dichterisch ausgeformt als diese. Sagen vermitteln Wissen und bestimmte Glaubensinhalte und zeigen sich deshalb zumeist lokal begrenzt sowie zeitlich gebunden. Darüber hinaus nennen sie oft Gewährsleute, die sich für die Wahrhaftigkeit der Erzählung verbürgen. Die Erzählungen behandeln die Auseinandersetzung des Menschen mit der Welt des Mythologischen, in der Zwerge und Riesen, Geister und Drachen beheimatet sind. Menschen, die sich im Grenzgebiet des Unheimlichen befinden, treten dort ebenso in Erscheinung wie Zauberer, Hexen, Werwölfe und Wiedergänger.

Andere Stoffe thematisieren außerordentliche Ereignisse und Gestalten vergangener Tage wie Kriege, Könige und Helden. Auch Menschen, die Furcht oder Bewunderung erregen, etwa in Gestalt des edlen Räubers oder des hartherzigen Herrn, sind beliebte Gestalten der Sagenwelt. Heldensagen wie der Artussagenkreis oder die Nibelungen bewegen sich dabei fast immer in einer Grauzone zwischen Realität und Mythologie. Sie knüpfen an geschichtliche Ereignisse an, wobei die historische Wahrheit der dichterisch bearbeiteten Handlung untergeordnet wird. Die Sage liegt erzählerisch zwischen dem rein inhaltsbezogenen, wenig ausgeformten Bericht, der bestimmte Ereignisse wiedergibt, und dem ausschmückenden, stilisierenden Erzählen von fantastischen Geschichten.

Artussage

König Artus, der sagenhafte Herrscher der keltischen Briten, hat die Phantasie vieler mittelalterlicher Autoren beflügelt und sie zu zahlreichen Werken inspiriert, die einen hohen Variantenreichtum zeigen. So weisen die keltischen Bearbeitungen des Stoffs beispielsweise einen deutlich höheren Anteil an Figuren auf, die mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestattet sind. Der Kern des Epos wird jedoch in allen Varianten nahezu gleich erzählt. Demnach wächst Artus trotz edler Abstammung unter der Obhut des Druiden Merlin auf. Dieser schmiedet das Schwert Excalibur und belegt es mit einem Zauber, sodass nur der rechtmäßige künftige König Britanniens das Schwert an sich bringen kann. Artus besteht diese Prüfung, wird zum König gekrönt und regiert sein Volk fortan als weiser Herrscher. Obwohl es etliche Versuche gab, Artus einer realen Person der Geschichte zuzuordnen, ist er bis heute faktisch nicht nachgewiesen. Mehr über die Artussage...

Robin Hood

Die Geschichten um Robin Hood, die ihn als Räuberhauptmann und zugleich als Streiter gegen Ungerechtigkeit schildern, zeichnen ihn als Helden zahlreicher englischer Volksballaden. Robin Hood lebt – von der Obrigkeit gehasst und vom einfachen Volk geliebt – umgeben von einer Schar von Gefährten geächtet und vogelfrei in einem Wald bei Nottinghamshire. Er überfallt die durchreisenden Adeligen, raubt ihnen ihre Güter und verteilt diese an die Armen. Es gilt als gesichert, dass die literarische Darstellung der Umverteilung des Vermögens ein Ausdruck der sozialen Konflikte jener Zeit ist. Ebenso wie für Artus gilt jedoch auch für Robin Hood, dass er historisch nicht einwandfrei nachzuweisen ist. Vermutlich ist er im 13. Jahrhundert anzusiedeln, falls er tatsächlich gelebt haben sollte. Mehr über Robin Hood...

Rolandslied

Das Rolandslied ist das bekannteste französische Heldenepos des Mittelalters und behandelt die Kriege Karls des Großen gegen die Heiden sowie ihre Christianisierung. Der Held des Epos ist jedoch Roland, der an der Seite des Kaisers bis zur Selbstaufgabe kämpft und letztlich im Sinne des Erfolgs der Mission sein Leben opfert. Rolands tatsächliche Existenz lässt sich allerdings aufgrund fehlender Quellen zu seiner Person und seinem Wirken nicht nachweisen. Dieses Faktum führte zu einer zunehmenden Legendenbildung, bei der er zunächst als Gottesstreiter gezeichnet und später als Kreuzzugsritter idealisiert wurde. Sukzessive entwickelte sich Roland somit zur Identifikationsfigur des Adels. Mehr über das Rolandslied...

Beowulf

Beowulf ist der Titelheld eines altenglischen Epos, das als das literarische Denkmal der frühmittelalterlichen germanischen Kultur schlechthin gilt. Es wurde etwa im Jahre 1000 verfasst, schildert allerdings Ereignisse, die die Forschung im 5./6. Jahrhundert in Dänemark und Schweden ansiedelt. Es wird vermutet, dass der Stoff im Rahmen der angelsächsischen Besiedlung im 5. Jahrhundert nach England gelangte. Im Zentrum des Werks steht die Verherrlichung der heldenhaften Tugenden der germanischen Kriegerkultur, die im Wesentlichen von Eigenschaften wie Mut und Tapferkeit, Treue und Ehre bestimmt wird. Die Handlung des Epos wird von zwei Abenteuern des mit übermenschlichen Körperkräften gesegneten Helden getragen, bei denen er siegreich gegen verschiedene Verkörperungen finsterer Mächte wie Trolle und Drachen kämpft. Mehr über Beowulf...

Nibelungenlied

Das Nibelungenlied gilt als älteste schriftliche Darlegung der Nibelungensage, die in verschiedenen Versionen mit unterschiedlichen Schwerpunkten überliefert ist. Das Epos ist das komplexe, kunstvoll gewobene Werk eines unbekannten Autors und entstand etwa Ende des 12. oder Anfang des 13. Jahrhunderts. Die Figuren zeigen für die hochmittelalterliche Dichtung unübliche, detailliert ausgearbeitete Charaktere, die sie zum Teil sehr modern wirken lassen. So ist etwa die Protagonistin Kriemhild die erste geschilderte Frauenfigur, die ihr Schicksal nicht einfach hinnimmt, sondern selbst zu handeln beginnt. Das Werk behandelt den Niedergang des Burgunderreichs durch Kriemhilds Rache an Hagen, dem Mörder ihres Mannes, und an ihren Brüdern. Im Nibelungenlied erfolgt somit eine völlig neue Orientierung, bei der die altgermanische Sippenbindung durch eine Liebesbindung abgelöst wird. Mehr über das Nibelungenlied...

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Im Mittelalter gab es zwar Löffel, Gabeln und Messer, jedoch dienten diese nur zum Zerkleinern oder Vorlegen des Essens. Gegessen wurde mit den Fingern.

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