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Ritter im Mittelalter

Die Entwicklung des Rittertums im Mittelalter steht in engem Zusammenhang mit dem Feudalismus, der Grundherrschaft und dem Lehenswesen. Etwa ab dem 10. Jahrhundert war das Lehenswesen so stark verbreitet, dass nahezu alle freien Männer, die über Grundbesitz, Rüstung und Ross verfügten, auch Lehensträger waren. So setze sich der Ritterstand zunächst vor allem aus diesen zusammen.

Die Ministerialen, die als Unfreie ihren Herren – den Edelfreien – zu Diensten verpflichtet waren, wurden ab dem 12. Jahrhundert vermehrt in den Ritterstand erhoben. Aufgrund der Abhängigkeitsverhältnisse galten sie als zuverlässiger als gleichgestellte Ritter, sodass ihr Ansehen stetig wuchs. Sie rückten zum Neuadel der Ritterbürtigen auf, der nun Geburtsstand war. Der Ritterstand ist insgesamt nicht als homogene Einheit zu verstehen, ein Ritter konnte sowohl dem hohen als auch dem niederen Adel angehören, jedoch zählte die Mehrzahl der Ritter zum niederen Adel.

Ausrüstung der Ritter

Die Ausrüstung bestand aus Angriffs- und Verteidigungswaffen. Zu den Angriffswaffen zählten die Lanze, der Morgenstern, das Schwert und seit Beginn des 13. Jahrhunderts auch der Dolch. Zu den Verteidigungswaffen gehörte die Rüstung mit Helm und Schild. Des Weiteren waren die Ritter zumeist in Begleitung mindestens eines Knappen unterwegs, der den Schild und die Lanze zu transportieren hatte. Ritter und Knappen bewegten sich Schwer bewaffnete Ritter in einer Schlacht (Kreuzfahrerbibel, Folium 10)zwar zu Pferde, jedoch wurde das in kriegerischen Auseinandersetzungen benötigte Schlachtross separat mitgeführt und erst in der Schlacht eingesetzt. Mehr dazu...

Ehrenkodex

Der Ritter hatte sich bei der Verleihung der Ritterwürde zu zahlreichen Tugenden zu verpflichten. Diese waren im Einzelnen die Demut, die Wohltat an Witwen und Waisen sowie Mut im Kampf und Treue zu dem ihm übergeordneten Adligen. Das Ideal eines Ritters war von der Vorstellung geprägt, dass er nicht nur von Geburt adlig sein sollte, sondern sich seine moralische Verfassung in adligem Verhalten spiegelte. Weitere Schlüsselbegriffe des idealen Verhaltens sind Zucht, Großzügigkeit, Nachsicht und Anstrengung. Ideal und Wirklichkeit klafften jedoch häufig weit auseinander, denn die Ritter verfolgten ihre persönlichen Ziele wie das Streben nach Macht und Vermehrung ihrer Besitztümer häufig mit ausgesprochener Härte.

Finanzielle Lage der Ritter

Der Ritterstand, der weitestgehend zum niederen Adel gehörte, verfügte über Privilegien, die dem einfachen Bauern oder Bürger verwehrt blieben. Ein Aufstieg in diesen Stand erschien vielen Zeitgenossen daher erstrebenswert und war im Frühmittelalter auch Der Ritterschlag - Edmund Blair (1901)durchaus möglich. Erst im Hochmittelalter zeigte sich die Ritterschaft als geschlossener Stand ohne soziale Mobilität von unten. Die Ritter waren zum einen Grundherren und zumeist auch Lehensnehmer. Ihr Eigentum erstreckte sich auf das Land und die darauf lebenden Bauern. Mehr dazu...

Rechte und Pflichten eines Ritters

Die Ritter waren Grundherren über das Land und die darauf lebenden Bauern, die ihnen zu Dienstleistungen verpflichtet waren und Abgaben an sie entrichten mussten. Im Gegenzug war es die Pflicht der Ritter, ihren Untergebenen Schutz zu bieten und sie in unverschuldeten Notlagen zu unterstützen. Die Ritter besaßen das Land ihrerseits oft nicht selbst, sondern hatten es als Lehen von höhergestellten Adligen zur Nutzung überlassen bekommen. Sie waren somit deren Vasallen und schuldeten ihnen dafür Kriegsdienste und einen Anteil an ihren Einnahmen.

Schwertleite und Ritterschlag

Die Ernennung zum Ritter und die Aufnahme in den Ritterstand erfolgten über die Schwertleite. Alle Heldenlieder erzählen von diesem Brauch, der ab dem 12. Jahrhundert in einem feierlichen Akt begangen wurde. Zur Weihe erschien der Ritteranwärter in feierlichem Gewand und erhielt den Schwertgürtel, das Schwert, ein Ross und Sporen sowie den Schild. Ab dem 10. Jahrhundert wirkte die Kirche mit, indem sie das Schwert segnete. Ab dem 14. Jahrhundert trat der Ritterschlag an die Stelle der Schwertleite. In dieser Zeremonie wurde durch einen Schlag mit dem blanken Schwert auf die Schulter die Ritterwürde verliehen. Die sich anschließenden Festlichkeiten erstreckten sich häufig über mehrere Tage.

Autor: Annette Wallbruch

Zufälliges Mittelalterbild

Schon gewusst?

Sklavenmärkte gab es bereits in der römischen und griechischen Antike sowie im Altertum des Nahen Ostens. Menschenhandel wurde jedoch auch im Mittelalter betrieben.

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Wikipedia (Ritter)

Zusätzliche Infos über Ritter im Mittelalter gibt's bei Wikipedia...

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