Ein mittelalterliches Kochbuch
Eines der ältesten Kochbücher des Mittelalters, das erhalten geblieben ist, wurde Mitte des 14. Jahrhunderts in Würzburg verfasst. Es ist Teil eines Hausbuchs, das ein studierter Magister namens Michael vom Löwenhof als Ratgeber für seine Kinder niederschrieb.
In diesem Hausbuch hielt vom Löwenhof fest, was er an Wissens- und Bemerkenswertem im Zusammenhang mit der Haushaltsführung an seine Erben weitergeben wollte. So finden sich hier beispielsweise Hinweise zur Haltbarmachung und Lagerung von Nahrungsmitteln. In einem Kapitel beschreibt er insgesamt 52 Rezepte, die jedoch fast alle aus den Haushalten der reichen Oberschicht stammen. Gewürze wie Zimt und Pfeffer sowie Zutaten wie Rohrzucker und Reis werden hier genannt, die über den Fernhandel aus dem Orient importiert werden mussten und dementsprechend teuer waren. Die dokumentierten Rezepte bilden somit überwiegend die Möglichkeiten zur Herstellung von Speisen ab, die einer gut situierten Minderheit vorbehalten waren, denn allein diese verfügte über das küchentechnische Wissen, raffinierte Gerichte zuzubereiten sowie über die notwendigen finanziellen Mittel zum Erwerb der exotischen Bestandteile der Rezepte. Vom Löwenhof erläutert in seinem Kochbuch allerdings auch, welche Produkte aus heimischen Pflanzen den Zweck der teuren, fremdländischen Zutaten erfüllen können. So wird etwa das Süßen mit Quittengelee als Alternative zum Zucker erwähnt oder das Würzen mit Raunfarn als Ersatz für Pfeffer empfohlen.
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Private oder auch stille Messen hielten die Priester ohne besondere Feierlichkeit ab. Öffentliche Messen dagegen wurden festlich gestaltet und zumeist musikalisch mit Gesang begleitet. |
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