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Die Gesundheit der Herrscher

Im politischen Alltagsgeschäft des Mittelalters war körperliche Hinfälligkeit ein hoher Risikofaktor.

Für den einfachen Menschen dieser Zeit sah das Postulat der christlichen Nächstenliebe und Barmherzigkeit bei Krankheit Pflege vor. Diese wurde innerhalb der Familie oder aber auch durch die Gemeinschaft geleistet. Demgegenüber war die Gesundheit und Vitalität eines Herrschers das Statussymbol, das nicht nur für seine Regentschaft, sondern auch im Sinne der Stabilität des gesamten Herrschaftsraums eine Rolle spielte. So wurde der Gesundheit des Herrschers eine wesentlich höhere Bedeutung beigemessen als anderen Mitgliedern der Gesellschaft. Das Idealbild eines deutschen Herrschers war der fest im Sattel sitzende König oder Kaiser, der die Zügel straff in der Hand hielt. Die Legitimation seiner Herrschaft beruhte auf Gottes Gnade und Segen und so verwundert es kaum, dass dem Herrscher selbst die Kraft zugeschrieben wurde, Kranke heilen zu können.

In mittelalterlichen Quellen, in denen Berichte über malade Herrscher dokumentiert sind, wird oft auf die Wiederherstellung der Gesundheit mittels der Kraft eines Heiligen verwiesen. Der Vorstellung eines vitalen, gesunden Staatsoberhaupts stand das Bild eines durch Krankheit geschwächten, leidenden Herrschers entgegen, der der Staatsführung nicht mehr mächtig war. Gebrechen wurden demgemäß nach Möglichkeit verheimlicht, verschwiegen oder überspielt. Der körperliche Verfall des Herrschers durfte erst auf dem Totenbett sichtbar werden, im günstigsten Fall nach Regelung seiner Nachfolge. Wurde er vorher publik, führte dies in der Regel zu einer Krisensituation. Analog zur göttlichen Legitimation der Herrschaft wurde das körperliche Leiden fast immer als Zeichen göttlichen Zorns aufgefasst, mit dem der Herrscher für Fehlverhalten bestraft wurde.

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