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Die Wichtigkeit des Zeughauses

Ursprünglich ist der Begriff Zeug eine Sammelbezeichnung für die zur Jagd notwendigen Gerätschaften. Mitte des 15. Jahrhunderts – etwa zeitgleich mit der Einführung der Feuerwaffen – etablierte sich das zusammengesetzte Wort Zeughaus als Bezeichnung für eine Lager- und teilweise auch Produktionsstätte aller für die Kriegsführung notwendigen Güter.

Im Zeughaus wurden Waffen, Ausrüstungsgegenstände und Rohstoffe aufbewahrt. Zusätzlich befanden sich in diesem Speichergebäude zumeist auch Werkstätten zur Reparatur und Pflege der gelagerten Gegenstände. Die Zeughäuser wurden an strategisch günstigen Orten errichtet, damit im Notfall rasch auf Waffen und Munition zugegriffen werden konnte. Die Gebäude lagen zentral, sodass ein schneller Transport der für kriegerische Auseinandersetzungen wichtigen Güter zu den jeweiligen Einsatzorten gewährleistet war. In der Regel standen sie in Städten sowie auf Burgen und Festungen. Bei den Zeughäusern konnte es sich um einzelne Gebäude handeln, die neben ihrer militärischen Funktion häufig auch eine repräsentative erfüllten. Daneben gab es jedoch auch solche Anlagen, bei denen mehrere Gebäude zusätzlich als Teil der Befestigung dienten.

Der Begriff Zeughaus wird in mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Dokumenten, die das Kriegswesen betreffen, oft in einem Atemzug mit der wehrhaften Stadt genannt. Die geografische Lage mancher Städte, denen im Kriegsfall kein Heer rasch zur Hilfe eilen konnte, führte zur Erkenntnis, dass die Verteidigungsfähigkeit ihrer Bürger von enormer Wichtigkeit war. So wurde frühzeitig als Notwendigkeit gesehen, aus öffentlichen Mitteln Reserven für die Kriegsführung zu bilden und die Waffenlager regelmäßig aufzufüllen. Rechnungen und Inventurlisten aus dieser Zeit belegen die oft erstaunlich großen Lagerumfänge. Erhaltene Gegenstände sind allerdings recht selten. Eine Ausnahme bildet das alte Grazer Zeughaus. Etwa 30.000 Objekte werden dort noch immer im ursprünglichen Gebäude aufbewahrt. Im Spätmittelalter gingen die Städte sukzessive dazu über, Söldner anzuwerben, die ihre Ausrüstung ebenfalls aus dem Zeughaus bezogen. Zusätzlich zu den städtischen Gebäuden zur Lagerung von Waffen und Kriegsgerät wurden nun auch Landes-, Fürsten- und Kirchenzeughäuser errichtet.

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