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Die Stadt im Mittelalter

Die Stadt an sich in einer allgemeingültigen Form gab es im Mittelalter nicht, denn zu unterschiedlich waren die verschiedenen Stadttypen, die sich über ihre jeweils spezifischen Funktionen definierten. Mit ihren Befestigungsanlagen zeigte eine Stadt an, dass sie eine ähnliche Funktion erfüllte wie eine feudale Burg, nämlich den Schutz der Bevölkerung vor feindlichen Übergriffen sicherzustellen. Der Alltag der Menschen hing jedoch auch von der wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Bedeutung der jeweiligen Stadt ab. Generell gilt allerdings, dass sich das Hochmittelalter wegen der zahlreichen Städtegründungen deutlich von den vorangegangenen Jahrhunderten absetzte. Die Stadtentwicklung bedeutete einen zivilisatorischen Fortschritt, in dessen Verlauf eine soziale Umschichtung begann, die letztlich zur Auflösung feudaler Herrschaftsstrukturen führen sollte. Der Grundstein dazu wurde mit der Bildung einer selbst- und machtbewussten Bürgerschaft gelegt. Einen wichtigen Beitrag leistete dazu die Etablierung des Stadtrechts, das dem Bürger zwar Pflichten auferlegte, ihm jedoch auch viele Rechte einräumte. Insgesamt unterschied sich die mittelalterliche Stadt vom ländlichen Raum vor allem durch ihre Autonomie, die beengten Wohnverhältnisse, in denen die meisten Menschen lebten, sowie durch arbeitsteilige Produktion von Gütern.

Stadtentwicklung

Neben den Städten aus römischen Gründungen, die im Frühmittelalter noch als wichtige Zentren geistlicher und weltlicher Macht galten, zeichnete sich insbesondere das Hochmittelalter durch eine immens hohe Anzahl von Stadtneugründungen aus. Da die Städte, die auch wirtschaftlich bedeutsam waren, viele Menschen anzogen, korrelierte der demografische Faktor häufig auch mit der Bedeutung einer Stadt. Im Verlauf des Hoch- und Spätmittelalters führten Veränderungen der wirtschaftlichen oder politischen Verhältnisse dazu, dass manche Städte, die noch im Hochmittelalter zu den wichtigen Handelsplätzen zählten, im Spätmittelalter in die Bedeutungslosigkeit herabsanken oder ehemals unwichtige Städte einen hohen Stellenwert erlangten. Mehr dazu...

Stadttypen

Die Geschichtswissenschaft unterteilt die mittelalterlichen Städte in mono- und polyfunktionale Städte, die entweder durch eine Funktion oder aber durch mehrere Funktionen gekennzeichnet waren. Überwiegend fanden sich jedoch Stadttypen mit Ausrichtung auf mehrere Funktionen. Generell bildeten sich die Stadttypen im Zusammenhang mit der Mittelalterliche Stadtgesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklung. Die jeweilige Gesamtzahl der Einwohner war allerdings kein Kriterium an sich, das isoliert Aussagekraft hinsichtlich der Bedeutung einer Stadt besaß. Erst wenn bestimmte andere Determinanten wie etwa die nationale und internationale Verflechtung von Wirtschaft und Handel hinzukamen, ließ dies eine Stadt bedeutend werden. Mehr dazu...

Stadtviertel

Die Einteilung der mittelalterlichen Städte in Stadtviertel wurde vor allem deshalb vorgenommen, damit bestimmte Gemeinschaftsaufgaben einfacher gehandhabt werden konnten. Die städtische Gesamtgemeinde übertrug ihnen ihre Rechte und Pflichten, zu deren Durchsetzung sie eigene Organe einsetzten. Insgesamt waren die Viertel als Verwaltungseinheiten angelegt, die in den verschiedenen Städten völlig unterschiedliche Bezeichnungen haben konnten. Für die Stadt Köln beispielsweise waren dies die sogenannten Kirchspiele, die ihrerseits weiter differenziert wurden in die Einheit Kirchtürme. Die historische Forschung unterscheidet die mittelalterlichen Stadtviertel in primäre und sekundäre Viertel. Einige Viertel genossen ein höheres Prestige als andere, innerhalb von ihnen herrschte jedoch generell eine hochgradige soziale Durchmischung. Mehr dazu...

Stadtrecht

Die mittelalterliche Stadt unterschied sich nicht allein durch ihr äußeres Erscheinungsbild von den dörflichen Siedlungen im Umland, sondern auch durch das in ihr herrschende Stadtrecht. Dieses bedeutete für die Einwohner der Städte, dass sie über weiter gefasste und höhere Rechte verfügten als etwa die Landbevölkerung. Das Stadtrecht wurde in den durchaus unterschiedlich ausfallenden Stadtverfassungen der einzelnen Städte schriftlich fixiert. Bezeichnend für viele mittelalterliche Städte war, dass sie mit anderen Städten Stadtrechtsfamilien bildeten. So gingen etwa neu gegründete Städte mit älteren Städten Bündnisse ein, um deren Stadtrecht übernehmen oder aber auch um Hilfestellung bei Rechtstreitigkeiten erhalten zu können. Insgesamt bedeutete die Entwicklung des Stadtrechts zahlreiche Reformen etwa in den Bereichen Arbeits- und Strafrecht sowie im Handels- und Kreditrecht. Mehr dazu...

Städtebünde

Als Städtebund wurde eine vertraglich fixierte Absprache zwischen Städten bezeichnet, mit der sich die Vertragspartner gegenseitige Unterstützung in vielerlei Hinsicht zusicherten. An solchen Bündnissen konnten lediglich zwei Städte oder auch mehrere Städte beteiligt sein. Städtebünde waren im Wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dass sie in der Regel für einen bestimmten Zeitraum geschlossen wurden, die Durchsetzung gemeinsamer Ziele verfolgten und eine gebietsweise unterschiedliche Konzentration zeigten. Sowohl inhaltlich als auch formal wiesen die Städtebünde eine hohe Spannbreite bezüglich ihrer Ausgestaltung auf. Ihre Hauptverbreitungszeit lag zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert. Die mächtigen Städtebünde riefen jedoch auch Neider auf den Plan, die ihre Interessen durch die beteiligten Städte gefährdet sahen. In der Konsequenz wurde deshalb mehr oder weniger erfolgreich versucht, die Städtebünde unter Verbot zu stellen. Mehr dazu...

Wichtige Städte

Die mit Abstand größte und wichtigste Stadt des Mittelalters war Paris. Belegt ist, dass die Stadt bereits im 13. Jahrhundert 100.000 Einwohner aufwies, vermutlich lebten dort sogar bis zu 200.000 Einwohner. Auf dem Gebiet des Deutschen Reichs war Köln die größte Stadt. Sie zählte zur gleichen Zeit etwa 40.000 Einwohner. Die Zahl der Großstädte lag im Hochmittelalter allein im Gebiet des Deutschen Reichs bei etwa 200. Zu den wichtigsten Städten gehörten beispielsweise Augsburg, Hamburg, Köln und Nürnberg. Mehr dazu...

Zufälliges Mittelalterbild

Schon gewusst?

Eines der ältesten Kochbücher des Mittelalters, das erhalten geblieben ist, wurde Mitte des 14. Jahrhunderts in Würzburg verfasst. Es ist Teil eines Hausbuchs, das ein studierter Magister namens Michael vom Löwenhof als Ratgeber für seine Kinder niederschrieb.

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